Dienstag, 28. Februar 2012

Spagat

Emotional ist es immer ein Spagat: soll ich ins Büro oder doch selbst mit dem kranken Mi zu Hause bleiben?
Oder:
soll ich heute zum Geschäftsessen gehen oder doch selbst die Kidis ins Bett bringen?

Ich glaube aber so geht es jeder Mutter. Und ich bin keine Rabenmutter!
Ich hasse diesen Ausdruck. So ein Unsinn gibt es nur in Deutschland!

Frauen: entscheidet selbst was ihr wollt!
Lasst Euch nicht von den Schwiegermüttern, KiGa-Erzieherinnen usw. einreden ihr kümmert Euch nicht genug um Eure Kinder!
Jeder wie er mag!
Und ich persönlich glaube nicht, dass Frauen, die qualifizierte Berufe haben, hart studiert haben usw. froh sind Breie zu kochen und sich mit andern Müttern über das Osterschmuck unterhalten wollen, ausschließlich.
Na ja, ich bin halt anders!

Neues AuPair Tag 3

Sie ist schon sehr schüchtern und weint vor Rührung, egal was ich sage.
Z.B. sage ich: die Kinder akzeptieren dich schon und wir sind wirklich glücklich, dass Du da bist - und schon weint sie....

Das "alte" AuPair hat mein Mann heute "umgezogen". 
Sie bleibt noch bis Morgen. Bleibt auch noch mit dem kranken Mi daheim damit unsere Neue die B. zum Deutschkurs gehen kann.

Folgendes habe ich in mein Tagebuch geschrieben:

25.02.2011.
Schon wieder ein neuer Lebensabschnitt:  AuPair – Wechsel: B.  ist da.
Wie das so bei einem neuen Abschnnitt ist: bin voller Angst.
Mi hat Fieber bekommen, deshalb bin ich mit ihm zu Hause geblieben und nur mein Mann mit dem Kleinen  sind zu Chr.Taufe gefahren.
Ich habe die Zeit zu Hause genossen. Konnte Zeitung lese, Freundin kam zum Kaffeetrinken, habe ein Buch gelesen und Weißbrot gebacken. Ein Traum.
Ich frage mich, warum das sonst nicht funktioniert wenn mein Mann und ein Mädchen zu Hause sind. Da komme ich auch zu nichts. Und dann bin ich eben agressiv  und sauer auf alle, weil ich nur fremdbestimmt handeln kann….

26.02
Mi ist echt krank.
Wir sind in die Kirche mit dem Kleinen gegangen. Als ich zu ihm gesagt habe: sei still.
Sagte er zu mir: der da (der Pfarrer) soll auch still seinJ)

27.02.2012
Heute morgen Überraschung. unser abgehendes AuPair steht schon ganz früh in der Küche. Auf die Frage ob sie den gut geschlafen hat, antwortet sie: gar nicht. Die Arbeit. Ich frage was ist denn los mit der Arbeit und dann erzählt sie, dass der veremeintliche Arbeitgeber, der den Davor ihr vermittelt hatte in Nbg, ihr gesternabend überraschend abgesagt hat. Das bedeutet sie zieht am  Mittwoch aus und hat keine Arbeit.
Dann habe ich sie ausgefragt: ja, sie hat am Samstag den ganzen Tag bei ihm gearbeitet und alles schien gut aber er wollte noch mal mit seiner Frau reden über ihren Vertrag. Und hat sie gestern mit schlechten Nachrichten angerufen, sie sei noch zu jung und doch ungeeignet für ihn.
Meine erste innerliche Reaktion war: ja, das hast du davon, dass du nicht ehrlich zu uns bist.
Denn am Mittwoch war ein großes Drama: sie sollte bis 13 Uhr nach Nbg. fahren um den Vertrag zu unterzeichnen. Leider war der Kleine krank und A. musste mit ihm daheim bleiben. Als ich gefragt habe, warum sie denn nicht an einem anderen Tag hinfahren kann, hat sie mir erklärt, es geht nicht, denn nach 13 Uhr gehen die zum Skifahren. Eine Lüge…
Und es kommt so wie ich es geahnt habe. Ein Fiasko für sie. Ich meine es immer auf Unehrlichkeit kann man doch kein Glück aufbauen.
Warum hat sie alles hinter unserem Rücken gemacht. Ich war doch diejenige, die sie zu meinem Frisör dem Davor zum gelegentlichen Zuschauen geschickt hat. Ich wollte immer nur das Beste für sie. Und Sie hat mich dann ausgegrenzt:
Die ganze Story, der ganze Plan von ihr, ohne jegliche Rückfrage bei mir. Nicht bezüglich Wohnung, Arbeit, Zeitpunkt gar nicht. Sie wollte es mir zeigen, uns allen zeigen. Aber was?
Dass sie sich Kosten und Verpflichtungen auflädt, die schwer zu schaffen sind als Polin in Deutschland, gelernte Frisörin ohne Erfahrung in Deutschland. Ich hätte ihr geholfen einen vernünftigen Plan zu entwickeln, mit unserer Hilfe weiterzukommen. Das wollte sie wohl nicht. Sie hat sich verschlossen und hinter unserem Rücken ihren Plan gestrickt.
Ich war sehr enttäuscht. Ich fühlte mich veräppelt. Zum ersten Schritt war ich gut und dann wurde mir nichts kommuniziert.
Genau wie damals als sie sich heimlich Samstags aus dem Haus in aller Frühe geschlichen hat um ohne uns was zu sagen, abstimmen, fragen bei Davor Geld zu verdienen. Das war schon schlimm für mich. Deshalb empfinde ich es als eine gewisse Genugtuung.
Sie tut mir aber dennoch Leid. Denn Sie ist nicht so schlau wie sie gerne wäre. Aber sie ist lieb und fleißig. Jetzt muss sie schauen, wie sie es meistert. Armes Ding.
Ich liebe sie über alles aber sie ist nun mal erst 21 und nicht die hellste. Deshalb wollte ich ihr helfen.
Jetzt sitzt sie erstmal in der Patsche… Sie kommt wohl raus, wohl mit Davors Hilfe aber erstmal landet sie tief…

Mi hat 40 Fieber immer noch. Er tut mir echt Leid.
B. steht wohl unter Einfluss von A.. Lässt sich von ihr einschüchtern.
Sie ist sehr schüchtern, zurückhaltend und bescheiden. Das passt nicht wirklich zu uns..
Wie war den A. als sie kam? Ich weiß es nicht mehr. Ich mache mir ein wenig Sorgen….

 28. Febr 2012
Der Tag hat fatal angefangen: bin aufgestanden mit steifen Hals und tragischen Rückenschmerzen.
Eigentlich ging es mir gestern schon so. Bin doch noch in der Mittagspause zu Yoga gegangen und ganz vorsichtig meine assanas gemachtJ Zu Hause habe ich dann Blubber-Bad genommen und Wärmekompresse. Dachte das hilft.
Ganz im Gegenteil: die Nacht war ein Alptraum und so hat eben der Tag dann angefangen.
Nichtsdestotrotz bin ich ins Büro gefahren, mit dem Bus. Was sollte ich zu Hause bleiben, wenns mir eh alles weh tat. Außerdem drei Weiber daheim ist echt kein Vergnügen, A. ist noch da und B. ist auch schon da und Michael immer noch im Bett.
Also schleppte ich mich ins Büro: um 9 der erste Termin, 7:45 kam ich.
Dann um 11 ging ich zum Betriebsarzt. Der hat mir Wärmelampe, Ibuprofen und warmsalbe gegeben.
Na ja, wenns bis Freitag nicht besser wird muss ich zum Hausarzt um eine Kortisonspritze zu bekommen. Um kurz nach 5 war ich daheim und bin bald mit dem Kleinen zur Bibliothek und in Kaufladen gelaufen.
In der Bib habe ich mich ein wenig daneben benommen: warum halte ich nicht einfach meine Klappe! Immer ärgere ich mich im nachhinein.. Ich soll es trainieren.
Im Büro: mein 40H Vertrag ist noch nicht gekommen… Den brauche ich aber. Ich will mehr Geld bekommen. Es muss sich doch lohnen für mich ins Büro zu gehen.
Seit einem Monat warten wir auf den korrigierten Vertrag mit der richtigen, hurra, korrigierten Leistungszulage.
Einiges blieb liegen… Morgen mach ich es weiter. Hoffentlich komme ich dazuJ